Der Outdoor Wasserfilter Test wurde zuletzt am 15.01.2019 aktualisiert.
Bei Trekkingtouren die länger als zwei Tage dauern ist es unbedingt notwendig sich darüber Gedanken zu machen wie man unterwegs an sicheres Wasser kommt. Obwohl man mit der Faust Regel nur fließendes Wasser zu trinken auf der relativ sicheren Seite ist, ist es trotzdem sinnvoll zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wenn nämlich beispielsweise nur einige Meter flussaufwärts ein totes Tier im Wasser liegt kann es sehr leicht zu einer Infektion kommen. Bei längeren Touren ist es impraktikabel oder schier unmöglich alles benötigte Wasser mit sich zu tragen. Beim Trekking betätigt man sich körperlich und benötigt deswegen mindestens drei Liter Wasser am Tag. Bei einer mehrtägigen Tour würde so leicht eine untragbare Menge an Gewicht zusammenkommen. Hier stellen wir ihnen die 3 Top-Filter vor und diskutieren außerdem die Vor- und Nachteile der beliebtesten Methoden zur Wasseraufbereitung auf Trekkingtouren.
Die besten Filter im Vergleich
Sawyer MINI – Der Beste
Die Firma Sawyer hat es geschafft mit dem MINI den fast perfekten Wasserfilter zu entwerfen. Mit nur 56 g und 10,2 x 7,6 x 20,3 cm Abmessung macht der MINI seinem Namen alle ehren und kann problemlos auf jeder noch so langen Tour mitgeführt werden.
Allerdings darf man sich vom äußeren nicht täuschen lassen, weil der MINI nämlich nicht nur extrem klein sondern auch effektiv ist. Nach dem Filtern mit dem Sawyer MINI ist das Wasser befreit von Bakterien wie Salmonellen, Cholera und E.coli Protozoen wie Giardien und Kryptosporidien. Somit ist der MINI für die meisten Einsatzgebiete absolut ausreichend.
Die Anwendung ist kinderleicht. Entweder kann der MINI auf eine Trinkflasche geschraubt werden oder es kann direkt aus der Wasserquelle mit einem Strohhalm getrunken werden. Das Wasser wird dann also nicht vorgefiltert, sondern direkt beim Trinken.
SEHR GUT (1,1)
Outdoor Wasserfilter Test 01/2019
Das alles liefern allerdings auch andere Hersteller, wenn auch nicht zu diesem Preis und bei einer solchen kompakten Größe. Der größte Pluspunkt des Sawyer MINI ist die exzellente Verarbeitung und die damit verbundene Haltbarkeit. Bei sachgemäßer Anwendung kann der MINI bis zu 400.000 Liter Wasser filtern. Damit der Filter so lange hält muss er allerdings regelmäßig rückgespült und falls er länger eingelagert wird Desinfiziert werden. Hält man sich an diese einfachen Regeln kann man sein ganzes Leben lang Freude am Sawyer MINI haben.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch bei Amazon alle Käufer extrem begeistert sind. (Lesen der Rezensionen lohnt sich!)
Fazit: Die Kombination aus Kompaktheit, geringem Gewicht, Leistungsfähigkeit und günstigem Preis die der Sawyer MINi bietet sind im Moment unerreicht und absolute Spitzenklasse.
Katadyn Pocket Filter
Der Pocket Filter des Schweizer Herstellers Katadyn, der sich auf Wasserfilterung spezialisiert hat, ist der Rolls-Royce unter den Outdoor Wasserfiltern.
Mit einer Leistung von 1 Liter pro Minute können mit dem Pocket Filter auch problemlos größere Mengen gefiltert werden. Somit ist er beispielsweise ideal um Wasser für eine ganze Gruppe oder Familie zu filtern.
Allerdings ist sollte man den Namen Pocket Filter nicht zu wörtlich nehmen, denn mit 6 x 6 x 24 cm ist er verhältnismäßig groß. Außerdem ist das Gewicht mit 549 g alles andere als leicht, verglichen mit anderen aktuellen Filtern.
SEHR GUT (1,3)
Outdoor Wasserfilter Test 01/2019
Die Wasserfilterung ist sehr effektiv und entfernt Bakterien und Protozoen. Die Filterung basiert auf einem Keramikfilter. Dieser besitzt 0.0002 mm große Poren, in denen Krankheitserreger stecken bleiben. Somit ist klar, das der Filter regelmäßig gereinigt werden muss, damit alle Krankheitserreger die stecken geblieben sind aus dem Filter entfernt werden.
Ein großer Pluspunkt des Pocket Filters neben der großen Leistung ist seine Robustheit. Sowohl die Außenhülle aus Aluminium als auch der eigentliche Filter aus Keramik halten auch hohen Belastungen stand.
Fazit: Der Pocket Filter von Katadyn ist ein enorm robuster, hochwertiger Outdoor Wasserfilter mit einer gigantischen Filterungsleistung. Allerdings ist er verhältnismäßig groß und schwer und somit nur bedingt für lange Touren geeignet, bei denen es auf jedes Gramm ankommt.
LifeStraw Personal – Der Preis-Leistungs-Tipp
Der LifeStraw funktioniert ganz ähnlich wie der Sawyer MINI: Als Strohhalm wird der Filter entweder in die Wasserflasche oder direkt in die Wasserquelle gehalten und das Wasser direkt beim Trinken gefiltert.
Außerdem ist er ähnlich kompakt und mit nur 50 g sogar noch leichter als der Sawyer MINI. Die Reinigungsleistung ist ausreichend gut und funktioniert wie bei den anderen Modellen in unserem Outdoor Wasserfilter Test ohne Chemie. Durch eine Membran mit nur Poren der Größenordnung 20 Nanometer filter der LifeStraw Bakterien und Parasiten aus dem Wasser heraus.
SEHR GUT (1,9)
Outdoor Wasserfilter Test 01/2019
Genauso einfach wie die Benutzung ist auch die Reinigung. Dazu genügt es Wasser in den Filter zu saugen und dann wieder zurück zu pusten. So werden alle Krankheitserreger die sich im Filter verfangen haben wieder herausgespült.
Zudem überzeugt der LifeStraw durch einen extrem günstigen Preis. Dafür ist er deutlich instabiler und mit 2,5 x 2,5 x 22,5 cm deutlich größer als unser Testsieger. Zudem ist die Lebensdauer mit nur ca. 1000 Litern viel geringer als beim Sawyer Mini.
Fazit: Der LifeStraw ist ein toller Wasserfilter für Gelegenheitsanwender zu einem unschlagbaren Preis.
Qualitätsmerkmale in einem Outdoor Wasserfilter Test
Bei den verschiedenen Möglichkeiten der Wasseraufbereitung die bei einem Outdoor Wasserfilter Test überprüft wurde, gibt es verschiedene Aspekte die beachtet werden müssen. Das wichtigste Kriterium in einem Outdoor Wasserfilter Test ist aber sicherlich, dass das Wasser nach der Filterung frei von gefährlichen Krankheitserregern sein sollte. In verunreinigtem Wasser können sich nämlich allerlei ungemütlicher Zeitgenossen tummeln: von E. Coli Bakterien über Salmonellen oder Cholera Bakterien bis hin zu gefährlichen Viren wie beispielsweise Rotaviren oder Hepatitisviren.
Das Problem bei all diesen Krankheitserregern ist, dass sie durch das Trinken in den Magen und den Darm gelangen und dort Durchfall verursachen können. Wenn man während einer Trekkingtour mitten im Nirgendwo ist kann eine solche Durchfallerkrankung schnell sehr gefährlich werden.
Ein weiterer Aspekt ist natürlich, dass das Wasser auch durch Chemieabfälle aus der Landwirtschaft oder Industrieanlagen verunreinigt werden kann. Auch in ländlichen Gegenden können die Pestizide die genutzt werden um Felder vor Schädlingen zu schützen reicht in das Grundwasser gelangen und so die lokalen Wasserquellen verunreinigen. Bei Verunreinigungen diese Art machen sich allerdings meist nicht sofort Krankheit Symptome bemerkbar, sondern die Gefahr liegt eher in der Langzeitwirkung. Eine gute Lösungen zur Wasseraufbereitung sollte also auch vor Langzeitschäden schützen.
Ein dritter Aspekt der in einem Outdoor Wasserfilter Test berücksichtigt werden sollte ist, dass das aufbereitete Wasser gut schmecken sollte. Dazu gehört auch das das Wasser geruchsfrei ist und optisch keine Mängel aufweist. Andernfalls kann es leicht passieren, dass man sich vor dem Wasser ekelt und deswegen zu wenig Wasser trinkt. In der freien Natur ist es nahezu unvermeidbar dass ich so genannte Schwebestoffe im Wasser befinden. Darunter versteht man Pflanzenreste, Sand oder auch Algen. Diese sind zwar alle gesundheitlich unbedenklich können aber als Brutstätte für Bakterien dienen.
Welche Möglichkeiten gibt es zur Wasseraufbereitung auf Trekkingtouren?
Methode 1: Wasser Abkochen
Eine seit Jahrhunderten bewährte Methode für die in der Regel keinerlei extra equipment notwendig ist, ist das Wasser abzukochen. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Krankheitserreger abgetötet werden wenn das Wasser nur kurz aufgekocht wird. Um auf Nummer sicher zu gehen ist es notwendig das Wasser mehrere Minuten, im Optimalfall 10 Minuten oder länger, kochen zu lassen. Außerdem ist insbesondere bei Trekkingtouren die durch bergiges Gelände oder die etliche Metern über dem Meeresspiegel verlaufen, dass in größeren Höhen durch den verringerten Luftdruck das Wasser bei deutlich niedrigeren Temperaturen schon anfängt zu kochen. Somit erreicht das Wasser im Gebirge nicht die benötigten 100 Grad um alle potentiellen Krankheitserreger abzutöten. Die weitere Nachteile dieser Methode liegen auf der Hand: zum einen ist der Energieaufwand enorm hoch. Wird das Wasser mit Hilfe des gewöhnlichen Campingkochers abgekocht muss deutlich mehr Brennstoff mitgeführt werden, da das Erhitzen von Wasser sehr energieintensiv ist. Außerdem ist das Wasser nach dem Abkochen nicht direkt trinke sondern muss erst über einen längeren Zeitraum abkühlen. Gerade in den Sommermonaten also zur Hochsaison alle Outdoor Freunde kann es ewig dauern bis das Wasser eine annehmbare Temperatur erreicht hat. Außerdem kommt man mit der Methode des Wasser-Abkochens nie in den Genuss erfrischend kühlen Wassers. Außerdem werden Schwebstoffe die das Wasser möglicherweise unappetitlich aussehen lassen nicht durch das Abkochen aus dem Wasser entfernt. Ein positiver Aspekt dagegen ist, dass das Wasser nicht in seinem Geruch oder seinen Geschmackseigenschaften verändert wird. Als Letzter negativer Aspekt ist anzumerken, dass das Abkochen in der Regel deutlich länger als alle anderen Methoden dauert. Wie schon unterwegs ist der größte Vorteil dieser Methode dass sie abhängig von den Kosten des Brennstoffs der billig ist und kein zusätzliches Equipment notwendig ist.
Methode 2: Chemische Aufbereitung des Wassers durch Tabletten
Die leichteste Möglichkeit was das Gewicht angeht Wasser während einer Trekkingtour von gefährlichen Krankheitserregern zu befreien sind sogenannte Wasseraufbereitungstabletten. Der Wirkstoff ist meistens Chlor das durch Oxidation effektiv Bakterien, Viren und Pilze abtötet. In der Regel sind die Tabletten so dosiert das eine Tablette genau für einen Liter Wasser ausreicht. Dabei gilt es aber zu achten, dass nur optisch klares Wasser durch Wasseraufbereitungstabletten von Krankheitserregern befreit werden können. Enthält das Wasser Schwebestoffen können darin enthaltenen Krankheitserreger auch nach der Behandlung mit einer Wasseraufbereitungstablette weiterhin ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wenn Sie also in ein Gebiet Reisen in dem nur trübes Wasser verfügbar ist, sollten Sie zusätzlich einen Wasserfilter benutzen um das Wasser vorzufiltern. Außerdem muss stets darauf geachtet werden, dass das Chlor ausreichend hoch dosiert ist. Als größten Nachteil dieser Methode finden wir, dass das Wasser unangenehm nach Chlor riecht und schmeckt. Vorteile dagegen sind die einfache Anwendung, das leichte Gewicht und die schnelle Verfügbarkeit des aufbereiteten Wassers. Beispielsweise gibt man eine
Micropur Forte Tablette von Katadyn in einen Liter Wasser, wartet dann 10 Minuten bis sich die Tablette aufgelöst hat, schüttelt dann die
Trinkflasche kurz und hat dann nach ca 20 Minuten zusätzlichen Wartens sicheres Wasser zum Trinken zur Verfügung.
Methode 3: Mechanische Wasserfilter mit Aktivkohlefilter
Eine dritte Möglichkeit der Wasseraufbereitung auf Trekkingtouren sind sogenannte Outdoor Mikrofiltern. Die Wirkungsweise dieser Methode beruht darauf, das der Filter über Poren mit wenigen Mikrometern Durchmesser verfügt die Krankheitserreger mechanisch herausfiltern. Anschaulich gesprochen, bleiben Bakterien und Mehrzeller in den Poren stecken. Allerdings schützt diese Methode nicht alleine vor viel kleineren Krankheitserregern die beispielsweise Viren. Zu diesem Zweck sind viele Wasserfilter heutzutage sogenannte Kombifilter. Diese verfügen neben dem Mikrofilter über einen sogenannten Aktivkohlefilter. Durch die Aktivkohle können auch mikroskopische Krankheitserreger, aber auch Geschmacks und Geruchsstoffe aus dem Wasser herausgefiltert werden. Selbstverständlich werden auch alles Schwebestoffe durch Mikrofilter und Kombifilter aus dem Wasser entfernt. Die Nachteile sind das hohe Gewicht der meisten Modelle und der hohe Preis. Außerdem muss der Wasserfilter regelmäßig gewechselt werden. Die Vorteile dagegen sind die schnelle Verfügbarkeit des aufbereiteten Wassers und die Einfachheit der Anwendung.
Methode 4: UV-Bestrahlung
Eine vierte sehr effektive Methode um Wasser von Keimen zu befreien ist das Bestrahlen mit UV Strahlung. Dieser Prozess wird auch in allen Klärwerken eingesetzt. Allerdings kann seit neuestens diese Methode auch auf Trekkingtouren eingesetzt werden, da es mittlerweile sehr kompakte Geräte gibt die eine ausreichende UV-Leistung liefern. Diese werden durch Batterien betrieben und habe meistens die gleiche Größe wie eine handelsübliche
Taschenlampe. Wie allerdings auch schon bei den Wasseraufbereitungstabletten müssen alle Schwebstoffe vor der Anwendung aus dem Wasser entfernt werden beziehungsweise darf nur optisch klares Wasser verwendet werden. Pluspunkte sind sicherlich die Einfachheit der Anwendung und das eine Behandlung mit UV Strahlung keinerlei Effekt auf den Geruch oder den Geschmack des Wassers hat. Nachteile sind dagegen die Anschaffungskosten und das zusätzliche Gewicht durch Ersatzbatterien. Allerdings gibt es mittlerweile auch Modelle die nur knapp 100 Gramm wiegen und trotzdem innerhalb von nur zwei Minuten einen ganzen Liter Wasser entkeimen können.
Unser Outdoor Wasserfilter Test 2019
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„Ein weiterer Aspekt ist natürlich, dass das Wasser auch durch Chemieabfälle aus der Landwirtschaft oder Industrieanlagen verunreinigt werden kann“
Wenn dies ein Testkriterium war, dann verstehe ich nicht, dass der Saywer mini als bester Filter abgeschnitten haben soll.
Der Saywer mini filter KEINE Chemikalien.