Die Hardangervidda ist die größte Hochebene Nordeuropas. Durch das Allemannsretten, das Jedermannsrecht, das überall in Nordeuropa gilt, ist sie das ideale Gebiet um eine Woche oder auch länger mit dem Rucksack auf dem Rücken wandern zu gehen.
- Tourlänge: 1 Woche
- Schwierigkeit: Leicht
- Verpflegung: Vorräte im Rucksack
- Wasser: Aus Flüssen + Chlortabletten
- Empfehlenswert?: Sehr!
Durch ihre pure Größe ist es möglich mehrere Tage zu wandern oder auf andere Menschen oder Zivilisation stoßen. Ich finde das wandern in der Hardangervidda ein Freiheits Gefühl ermöglicht wie es kaum anderswo in Europa möglich ist.
Das Jedermannsrecht erlaubt die Übernachtung in der freien Wildnis. An kaum einer anderen Stelle in Europa kann man an derart schönen Plätzen campen. Zudem ist das Wasser meist trinkbar, sofern man einige Vorsichtsmaßnahmen einhält, dazu aber später mehr.
Es gibt viele Routen durch die Hardangervidda und die Wege sind meist gut befestigt. Zudem sind überall in der Hardangervidda Hütten verteilt, in die man sich einmieten kann wenn man keine Lust hat das Zelt auf dem Rücken zu schleppen.
Unsere Route begann in Haukeliseter und endete in Ullesvang. Insgesamt waren wir eine Woche unterwegs. ursprünglich hatten wir geplant länger durch die Hardangervidda zu wandern, allerdings ging der Schuh meines Vaters beim Wandern durch eine der zahlreichen Steinwüsten kaputt, so dass wir unsere Tour abbrechen muss.
Dennoch war unsere Wanderung ein unvergessliches Erlebnis. Auf dem Foto oben ist beispielsweise einer Campingplätze mitten in der Wildnis während der Tour zu sehen. Eine weitere Besonderheit in Norwegen ist es, dass das Angeln in Meerwasser ohne erforderliche Lizenz erlaubt ist. Dies ist auch eine Folge des Jedermannsrechts.
Dies ist insofern besonders, das es in Norwegen auch tief im Landesinneren Meerwasser gibt, auch bekannt als Fjorde. Allerdings hatten wir keine andere Angel dabei und waren auf die Vorräte in unseren Rucksäcken angewiesen.
Hierbei ein Tipp für Anfänger die mit dem Gedanken spielen auch eine Tour durch die Hardangervidda zu starten: Weniger ist mehr. Bei meiner nächsten Reise nach Norwegen würde ich nur kürzere Touren unternehmen, da bei einer längeren Tour natürlich mehr Essen auf dem Rücken mitgeschleppt werden muss. Ein schwerer Rucksack kann aus einer entspannten Tour schnell eine Qual machen. So gilt das auch auf das Gewicht des Zelts und des Schlafsacks zu achten. Einer meiner Anfängerfehler war, dass Ich einen zu schweren Rucksack dabei hatte. In diesem passte zwar viel rein allerdings war auch ganz schön anstrengend zu tragen.
Auch wenn die Hardangervidda einer Hochebene ist, bedeutet das nicht, dass immer nur geradeaus geht. Häufig muss man auch Steigungen überwinden und gerade in diesen Situation ist man froh über jedes Gramm weniger auf dem Rücken.
Wir haben, damit wir nicht auch noch Getränke mitschleppen müssen, Chlortabletten benutzt um das Wasser aus dem Flüssen zu reinigen. Als Trinkflaschen hatten wir zwei Nalgene Everyday dabei, die ja auch in unserem Trinkflaschen Test exzellent abgeschnitten hat. Gechlortes Wasser schmeckt natürlich nicht mehr so frisch wie natürliches Quellwasser allerdings schützt es vor den unangenehmen Krankheiten.
Natürlich ist es auch möglich das Wasser zum Kochen um etwaige Bakterien und Viren abzutöten, allerdings muss man auch bedenken, dass das zusätzlich für das Kochen des Wassers benötigte Brennmaterial ja auch mitgeschleppt werden muss.
Zum Kochen haben wir einen Trangia Spiritus Kocher benutzt. Spiritus war an jeder Tankstelle wo wie es versucht haben unter dem Namen Rodsprit verfügbar. Allerdings ist dieses absichtlich stark verunreinigt, um Leute vom Trinken abzuhalten. Die Alkoholpreise sind in Norwegen ja bekanntermaßen sehr hoch und der zu günstige Preis für Spiritus könnte dazu führen das Leute das eben stattdessen Trinken. Die somit absichtliche Verunreinigung des Spiritus durch die Herstellerbetriebe führt dazu, dass die benutzten Pfannen und Töpfe durch den Spiritus stark verrußen. Eine sauberere Alternative ist sicherlich ein Gaskocher. Ein Trick um das zu starke verrußen der Töpfe
zu vermeiden ist ein bisschen Wasser zu dem Spiritus hinzu zugeben.
Wir haben die Tour durch die Hardangervidda gewählt weil sie uns wie eine ideale Tour für Einsteiger vorkam. Diesen Eindruck kann ich bestätigen. Es gibt keinerlei gefährliche wilde Tiere in der Hardangervidda und auch sonst empfand ich dort nicht als bedrohlich. Außerdem könnten wir überall problemlos einen geeigneten Zeltplatz für unser Wurfzelt finden.
Zudem waren alle Norweger denen wir begegnet sind mehr als freundlich und hilfsbereit. Wie oben erwähnt sind meinem Vater während der Tour die Schuhe kaputtgegangen. Glücklicherweise waren wir in der Nähe einer Hütte, und wurden von Norwegern, zuerst zum Essen eingeladen und anschließend mit dem Auto in den nächst gelegenen Ort gefahren.
Sehr, Sehr empfehlenswert!
PS: Für alle die auf der Suche nach Ideen für ihre Reise sind, kann ich nur diese Auflistung, der Süddeutschen empfehle.
genauso ging es uns auch mit dem Gepäck. hatten leider etwas zu viel mitgenommen mit dem Gedanken mehr schadet nicht. aber leider schadet mehr auf dem Rücken dann doch. Wir haben uns auch vorgenommen nur noch kürzere Touren zu machen oder uns eben in den Hütten einzumieten was allerdings nicht ganz günstig ist wie eigentlich alles in Norwegen
wir haben uns damals viel Zeit genommen und die Hardangervidda einmal komplett durchquert. Ihr habt ihr eher nur den Südteil erkundet aber auch der Norden ist der wirklich toll grade mit dem Wahrzeichen, dem Harteigen, immer als Fixpunkt im Blick. Es gibt kaum eine Stelle in der Hardangervidda wo man den Harteigen nicht sieht. Sehr empfehlenswertes um ein Paar Wochen den Alltag hinter sich zu lassen und Trekken zu gehn
Ouh da bekommt man richtig Lust mal wieder hinzufahren. Norwegen ist er sowieso ein großartiges Land aber die Hardangervidda es dann nochmal ein echtes Highlight, zusammen mit dem Preikostolen und dem Besseggen absolute Must-See. Ich finde damit unterscheidet sich Norwegen sowieso im Vergleich zu anderen Ländern, da hier die Touristen Attraktionen wirklich wirklich halten was sie versprechen
Eine Tour durch die Hardangervidda ist ein absolutes Muss. Unvergessliches Erlebnis!