Trekking im Pfälzer Wald

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Beim Wort „Trekking“ denkt man an Norwegische Hochebenen und einsame Schwedische Wälder aber beim besten Willen nicht an Landschaften in Deutschland.

Dementsprechend überrascht war ich, als ich entdeckt habe, dass der Tourismusverband der Pfalz auf einer eigens dafür eingerichteten Website für Trekkingabtenteur im Pfälzer Wald wirbt.

Das Ganze klingt allerdings nur auf den ersten Blick wie eine verrückte Idee und macht bei genauerer Betrachtung durchaus Sinn. Der Pfälzer Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und somit natürlich wie sonst keine andere heimische Region für lange Wanderungen geeignet.

Auf einer kontinuierlichen Strecke, von Bad-Bergzabern bis hoch nach Kaiserslautern, einmal quer durch den Pfälzer Wald wurden in den letzten Jahren „Trekking Camps“ mittem im Wald angelegt. (Eine Übersichtskarte gibt es hier.) Diese bestehen jeweils aus 6 geerdeten Flächen auf denen man jeweils ein kleines Zelt aufstellen kann plus einem Klo-Häuschen (das ohne Wasser, sondern mit Erde funktioniert). Da die Anzahl der verfügbaren Plätze somit begrenzt ist muss man bei Interesse vorher online einen Platz reservieren. Pro Nacht und Zelt werden 10€ fällig. Eine Besonderheit ist, dass man jeweils nur eine Nacht auf jedem Platz bleiben darf und dann weiter ziehen muss. Somit soll sichergestellt werden, dass die Plätze wirklich nur zum Trekking genutzt werden.

Letztes Wochenende sagte der Wetterbericht strahlenden Sonnenschein vorraus und da noch jeweils ein Platz in den Trekking-Camps 1 und 3 frei waren beschlossen wir das Ganze einmal auszuprobieren.

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Reservieren konnten wir bequem per PayPal und direkt nach dem Buchung bekamen wir eine Mail mit der genauen Lage der Camps. (GPS Koordinaten plus eine Wegeschreibung).

Mit dem Zug fuhren wir von Karlsruhe nach Bad-Bergzabern und von dort mit dem Bus weiter nach Böllenborn. Dort begannen wir unsere erste Tagestour mit dem Ziel „Camp 1“. Dank Kompass, Wanderkarte im Maßstab 25000:1 und unseren Smartphones (mit GPS) ausgetattet war die Navigation kein Problem und nach ca. 1 Stunde auf gut ausgebauten Wanderwegen erreichten wir den Parkplatz „Drei Eichen“. Von dort ging es auf schmaleren Pfaden weiter bergauf bis wir das Klohäusschen des Camp 1 erspähten und somit wussten, dass wir unser Ziel erreicht haben.

 

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Das Camp 1 ist toll auf dem Gipfel eines Hügels gelegen. Neben dem Klohäusschen gibt es eine große Feuerstelle um die provisorische Bänke aufgebaut wurden. Die geerdeten Plätze sind nicht direkt erkennbar und liegen schön verteilt hinter mehreren kleineren Hügel. Somit kam, obwohl das Camp mit 6 Zelten voll ausgebucht war, in der Tat das Gefühl auf alleine im Wald zu sein. Leider gibt es in der Nähe von Camp 1 keinerlei Wasserstellen, sodass wir alles Wasser (Trinken, Waschen, Kochen, Zähneputzen) mitbringen mussten.

 

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Am zweiten Tag ging es für uns Frühmorgens weiter nach Annweiler. Der Weg zum Camp 3 war deutlich beschwerlicher, da mehrfach unser Weg durch umgefallene Bäume versperrt wurde. Dennoch war der Weg durchweg unterhaltsam, auch weil uns regelmäßig Rehe begegneten. Abends gegen 6 hatten wir, nach einigen Irrwegen, das Camp endlich gefunden. (Ohne GPS hätten wir wahrscheinlich noch deutlich länger gesucht.) Glücklicherweise gibt es in der Nähe des dritten Camps eine Quelle, an der wir uns endlich waschen konnten, was im Camp 1 ja nicht möglich war. Ansonsten ist das Camp dem ersten sehr ähnlich (Klohäusschen, Feuerstelle, ebene Stellplätze). Allerdings liegen die Zeltplätze im Camp 3 deutlich näher beieinander und leider liegt eine Straße in Hörweite. Zu unserem Glück tauchte nur noch ein weiterer Trekker auf und die anderen Plätze blieben leer, sodass es trotzdem schön einsam war.

Am nächsten Morgen ging es zurück in die Zivilisation. Von Annweiler nahem wir den Zug nach Landau und stiegen dort um in den Zug nach Karlsruhe.

Insgesamt war unsere Trekkingtour durch den Pfälzer Wald ein toller Kurzurlaub. Die Trekking Camps hielten was sie versprachen, waren schön gelegen und sauber. Wir können „Trekking in der Pfalz“ jedem empfehlen der ein wenig der Zivilisation entfliehen will, aber nicht gleich den weiten Weg bis Skandinavien auf sich nehem möchte, insbesondere für 2-3 Tagestouren. Beim nächsten Mal werden wir eine längere Strecke ausprobieren und natürlich ebenfalls an dieser Stelle darüber berichten.

Trekking im Pfälzer Wald
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Posted by Jakob Berg

Seit meiner Kindheit bei den Pfadfindern, liebe ich es in der freien Natur zu wandern und zu campen. Hier auf Trekkingbase.de teile ich meine Reiseberichte und Erfahrungen.

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